1. Einführung
Dieses Modul soll die Vorgehensweise bei der Erstellung eines Standards mit dem [XÖV-Entwicklungsprozess] vermitteln. Dies geschieht mit Hilfe von der KoSIT bereitgestellten XÖV-Spezifikations- und Produktionswerkzeuge und der Open-Source-Modellierungssoftware [Papyrus] anhand eines Beispielstandards "Schulungsorganisation". Das hier vorliegende Modul unterstellt eine zuvor erfolgreiche Einrichtung der Produktionsumgebung (siehe Modul "Produktionsumgebung").
2. Vorbereitungen für den Beispielstandard "Schulungsorganisation"
2.1. Das Starterpaket
Der Startpunkt des Standards ist das von der KoSIT bereitgestellte XÖV-Starterpaket für Papyrus und bietet die Grundlage für die Modellierung im XÖV-Entwicklungsprozess. Die Einbindung ist hier beschrieben.
2.2. Umbenennungen
Nach der erfolgreichen Einbindung müssen zunächst einige Umbenennungen durchgeführt werden. Dafür im wird Project Explorer mit der rechten Maustaste auf den Hauptordner geklickt und Rename… ausgewählt und Schulungsorganisation
eingegeben.
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Nun wird ganz ähnlich im Project Explorer mit der rechten Maustaste die Diagramm-Datei (Datei mit dem dem Tukan-Symbol) an- und anschließend Rename… ausgewählt.
Dort kann dann erneut Schulungsorganisation
eingegeben und der folgende Dialog durch OK bestätigt werden, wodurch die Umbenennung durchgeführt wird.
Die so umbenannte Diagramm-Datei muss jetzt mittels Doppelklick geöffnet und im Model Explorer auf das Hauptpaket geklickt werden.
Bei Properties→UML→Name wird der Name auf Schulungsorganisation
geändert
und anschließend im Hauptpaket starterpaket angeklickt. Achtung: Vor starterpaket werden im Modelexplorer die zugeordneten Stereotypen angezeigt, d.h. '<<xoevStandard, xoevVersionStandard,[…]>>'
Bei Properties→UML→Name muss nun der Namen auf schulungsorganisation
(Achtung: Kleinschreibung) geändert werden, womit die Umbenennung abgeschlossen ist.
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2.3. Löschung der Beispieldaten
Nun müssen im nächsten Schritt die Beispieldaten aus dem Starterpaket gelöscht werden. Wenn das Paket schulungsorganisation geöffnet wird, ist zu erkennen, dass Identifikation.Hamster
, Identifikation.Zuechter
und Wettbewerbsmeldungen
vorhanden sind, die nicht benötigt werden
Dafür zuerst auf Identifikation.Hamster
mit der rechten Maustaste klicken und Delete auswählen wodurch die Klasse mit allen Eigenschaften aus dem Projekt entfernt wird. Das gleiche Procedere kann mit den anderen Klassen und dem Diagramm wiederholt werden.
2.4. Metadaten
Als nächsten Schritt müssen die Metadaten angepasst werden, die bei den Stereotypen des Hauptpakets schulungsorganisation
zu finden sind. Nach der Auswahl des Pakets muss dafür zu Properties→Profile navigiert werden, um dort die vorhandenen Eigenschaften durch die Metadaten des Standards Schulungsorganisation zu ersetzen. Die anzupassenden Metadaten sind unter xoevStandard
zu finden.
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und sollen die nachfolgenden Werte erhalten. Um einen Wert zu editieren, auf diesen klicken und im rechten Fenster diesen ersetzen.
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Bezeichnung | Wert |
---|---|
nameLang | Schulungsorganisation |
nameKurz | Schulungsorganisation |
nameTechnisch | schulungsorganisation |
kennung | urn:xoev-de:kosit:standard:schulungsorganisation |
beschreibung | Der Standard Schulungsorganisation ist ein Beispielstandard im Rahmen der XÖV-Schulung |
Die Metadaten zur Version eines XÖV-Standards sind unter xoevVersionStandard
zu finden. Auf die gleiche Art wie vorher sollen nun die folgenden Werte ersetzt werden um die Vorbereitung für die Erzeugung eines Beispielstandards abzuschließen.
Bezeichnung | Wert |
---|---|
version | 1.0 |
versionXOEVHandbuch | 3.0.1 |
versionXGenerator | 3.1.1 |
versionModellierungswerkzeug | 2023-06 (4.28) |
nameModellierungswerkzeug | Papyrus |
(Die Regelungen zur Bildung der Kennung sind im Kapitel 4.2.2 des XÖV-Handbuchs zu finden.)
3. Anwendungsbereich Beispielstandard "Schulungsorganisation"
Nach der erfolgreichen Vorbereitung soll nun der Beispielstandard "Schulungsorganisation", standardisierte Datenstrukturen und Kommunikationsprozesse für die Organisation von Schulungen bereitstellt, erarbeitet werden. Dafür müssen die möglichen Anwendungsfälle erfasst und ausgeführt werden. Es ist dabei vorgesehen, dass der Standard die Anmeldung eines Schulungsbedarfs, die Bekanntgabe und Beratung zur Schulung sowie Anmeldung, Durchführung der Schulung und abschließend die Bestätigung der Teilnahme und Beschaffung von Schulungslizenzen vorsieht. Daraus ergeben sich die Anwendungsfälle, deren Übersicht in einem Anwendungsfalldiagramm dargestellt werden kann.
3.1. Anwendungsfalldiagramm
Für die Erstellung wird im Model Explorer mit der rechten Maustaste auf Schulungsorganisation geklickt und dort New Diagram→Use Case Diagram ausgewählt.
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Im folgenden Dialog NewUseCaseDiagramm
löschen, als Name Anwendungsfalldiagramm
eintragen und auf OK klicken. Nun sollte das noch leere Anwendungsfalldiagramm für Schulungsorganisation.di
im Model Explorer zu sehen und geöffnet sein.
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Um den ersten Anwendungsfall im Diagramm darzustellen, muss aus der Palette das Use Case-Element per Drag&Drop in das Fenster gezogen werden und das Element als Anmeldung eines Schulungsbedarfs
benannt werden.
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Damit das Icon vor dem Namen nicht dargestellt wird, muss unter Properties→Appearance des Elements die Checkbox bei Element icon entfernt werden.
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Das fertige Element sollte jetzt wie folgt aussehen.
Auf die gleiche Art können die folgenden Use Case-Elemente hinzugefügt werden.
Bekanntgabe einer Schulung |
---|
Beratung zur Schulung |
Anmeldung zur Schulung |
Durchführung einer Schulung |
Bestätigung der Teilnahme |
Beschaffung von Schulungslizenzen |
-
Die Größen der Use Case-Elemente sollten ggf. durch Ziehen am Rand angepasst werden.
Im nächsten Schritt sollen die Rollen der Beteiligten hinzugefügt und verbunden werden. Dafür muss aus der Palette das Actor-Element per Drag&Drop in den Arbeitsbereich gezogen werden und mit dem Namen Organisator
versehen werden.
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Über die den Link Assoziation
kann der erstellte Organisator mit Anmeldung zur Schulung verbunden werden, sodass das Diagramm folgendermaßen aussehen sollte:
Jetzt kann der Organisator nun noch mit dem Anwendungsfall Bestätigung der Teilnahme verbunden werden.
Auf die gleiche Art sollen noch zwei Actors namens Trainee
und Referent
einfügt werden und mit verschiedenen Anwendungsfällen verbunden werden, sodass sich am Ende das Anwendungsfalldiagramm ergibt
3.2. Anwendungsfall: Anmeldung zur Schulung
Im Folgenden wird der Anwendungsfall Anmeldung zur Schulung erläutert, der die Grundlage für die nachfolgenden Modellierungsschritte ist.
-
Ziel: Ein Trainee möchte sich für eine Schulung anmelden.
-
Akteure:
-
Trainee: Die Person, die an einer Schulung teilnehmen möchte.
-
Organisator: Die Person oder Einheit, die die Schulung organisiert und durchführt.
-
-
Regulärer Ablauf:
-
1. Der Trainee wählt aus dem Katalog von angebotenen Schulungen eine aus, die seinem Interesse oder Bedarf entspricht.
-
2. Der Trainee füllt das Anmeldeformular mit seinen Informationen (Name, E-Mail usw.) aus.
-
3. Der Organisator erhält die Anmeldung und prüft die Verfügbarkeit von Plätzen für die gewählte Schulung.
-
4. Bei Verfügbarkeit wird der Trainee für die Schulung registriert und erhält eine Bestätigung.
-
5. Falls keine Plätze verfügbar sind, informiert der Organisator den Trainee und bietet möglicherweise alternative Termine oder Schulungen an.
-
-
Besonderheiten:
-
Der Prozess kann über ein digitales System abgewickelt werden, welches den Schulungsstandard nutzt, um die Datenkonsistenz und den Datenaustausch zu gewährleisten.
-
Durch den Einsatz des Schulungsstandards können auch verschiedene Schulungsanbieter den gleichen Anmeldeprozess nutzen und so eine einheitliche Benutzererfahrung bieten.
-
Mit Hilfe des Anwendungsfall ist ersichtlich, dass drei Nachrichten benötigt werden, um diesen umzusetzen. Als erstes benötigt man eine Nachricht, welche die Anmeldeinformationen beinhaltet. Außerdem benötigt man ein Nachricht, um eine Anmeldung zu bestätigen, und eine, um eine Anmeldung abzulehnen.
3.3. Prozesse
Um ein klareres Bild zu bekommen, in welchem Kontext und mit welchen Daten die Nachrichten existieren, müssen diese innerhalb von Prozessen dargestellt werden. Prozesse beschreiben Abläufe, die durch die Kommunikation von Nachrichten zwischen verschiedenen Instanzen, Systemen oder Modulen geregelt werden. Sie werden mithilfe von UML-Aktivitätsdiagrammen visualisiert.
Der Anmeldeprozess beginnt mit der Kursauswahl durch einen Teilnehmer und endet mit der Bestätigung oder Ablehnung der Kursanmeldung. Nachfolgend soll ein entsprechendes Aktivitätsdiagramm in Papyrus erstellt werden.
Zunächst wird mit der rechten Maustaste auf schulungsorganisation geklickt und New Diagram→Activity Diagram ausgewählt, dem Diagramm der Name Aktivitätsdiagramm
geben und mit OK bestätigt.
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Wie bei dem Anwendungsfalldiagramm ist nun das neue Aktivitätsdiagramm geöffnet (es erscheint als Reiter neben dem zuvor erstellten Anwendungsfalldiagramm) und ihm kann unter Properties→UML→Name der Name Prozesse gegeben werden.
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Nun wird als erstes eine Partition für den Trainee benötigt. Dafür per Drag&Drop eine Activity Partition in den Arbeitsbereich ziehen und die Partition Trainee
nennen.
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Die Partition sollte links sein und kann in der Größe individuell angepasst werden. Auf selber Art wird eine Partition für die rechte Seite erstellt, die den Namen Organisator
bekommt.
Mit Initial node kann anschließend in der Trainee
Partition ein Startknoten per Drag&Drop gezogen werden, der den Namen Schulungsankündigung
trägt.
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Jetzt kann der erste Aktivitätsknoten eingefügt werden. Dazu per Drag&Drop Call Behavior Action in die linke Partition ziehen
und den Aktivitätsknoten den Namen Schulung auswählen geben.
Nun die den Startknoten mit dem Aktivitätsknoten verbinden, indem die über einen Control Flow verbunden wird. Danach sollte das Diagramm folgendermaßen aussehen.
Auf die gleiche Art kann ein zweiter Aktivitätsknoten linken Partition eingefügt und verbunden werden, der mit Anmeldung erstellen und versenden
benannt und mit dem anderen Knoten verbunden wird.
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Als nächstes in der rechten Partition einen weiteren Aktivitätsknoten einfügen und mit Anmeldung prüfen
benennen.
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und anschließend zwischen den Partitionen einen Central Buffer Node einfügen, der den Namen Anmeldung.Nachricht.0001
bekommt.
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Für die Verbindungen brauchen wir im nächsten Schritt einen Output-Pin an den Aktivitätsknoten Anmeldung erstellen und versenden sowie einen Input-Pin an dem Aktivitätsknoten Anmeldung prüfen, die wir in der Palette finden.
Mit einem Object Flow aus edges von dem Output-Pin zur Anmeldung Nachricht 0001 ziehen einen Object Flow von Anmeldung Nachricht 0001 zum Input-Pin bei Anmeldung prüfen ziehen.
Als nächstes wird ein Entscheidungsknoten unter dem Aktivitätsknoten Anmeldung prüfen gezogen, diesem die Beschriftung Bestätigung möglich?
geben und mit dem Aktivitätsknoten verbinden.
Anschließend können zwei weitere Aktivitätsknoten einfügen und mit Bestätigung erstellen und versenden
und Ablehnung erstellen und versenden
benannt werde. Diese sind jeweils das Ziel der Entscheidung, weswegen sie mit dem Entscheidungsknoten über Kontrollflüsse verbunden mit ja
bzw. nein
beschriftet werden.
Von dort kann das Diagramm weiter mit den bis hierhin eingeführten MMittel aufgebaut werden, bis es wie folgt aussieht:
Zum Abschluss werden noch die Endknoten benötigt die mit einem Activity final-Knoten in die linke Partition zum Aktivitätsknoten Bestätigung verarbeiten gezogen und verbunden werden.
Damit ist das Aktivitätsdiagramm fertig erstellt.
3.4. Erarbeitung des Fachmodells
Für das Fachmodell wird in diesem Rahmen wird die Anmeldungsnachricht erarbeitet. Dazu benötigen wir Information zur Schulung, zum Trainee und zur anmeldenden Organisation. Die ersten beiden Datensätze werden wir als wiederkehrende Datentypen definieren, damit diese in anderen Nachrichten wiederverwendet werden können. Deshalb werden diese zuerst vor der Nachricht definiert und nach NDR-5 aus dem XÖV-Handbuch im Order Baukasten abgelegt.
Für die nachfolgende Modellierung verwenden wir ein Klassendiagramm indem mit der rechten Maustaste auf schulungsorganisation geklickt und New Diagram→Class Diagram auswählen wird. Als Name wählen wir "Klassendiagramm" und bestätigen mit Ok.
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3.4.1. Datentypen
Als ersten Datentyp definieren wir die Schulung. Diese soll aus einer Bezeichnung, einer Art, einem Modul und einem Termin bestehen. Als Datentyp für die Attribute wird hier der DatatypeC aus der XÖV-Bibliothek benutzt, welche im Starterpaket schon als externes Modell eingebunden ist.
Dieser wird per Drag&Drop Class in die Arbeitsfläche gezogen un Schulung
benannt
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Da nur die Attribute von der Klasse benötigt werden, muss noch die Sicht gefiltert werden. Dafür mit der rechten Maustaste auf die Klasse klicken und Filters→Show/Hide Compartments wählen und im folgenden Dialog alle Checkboxen außer den Attributen abwählen und auf OK klicken.
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Jetzt kann das erste Attribut zur Klasse hinzugefügt werden, indem Property aus der Palette auf die Klasse gezogen und den Namen Bezeichnung
gegeben wird.
Anschließend wird die Sichtbarkeit und der Datentyp geändert, indem wir auf das Attribut klicken und zu Properties→UML gehen. Dort stellen wir die Visibility auf private und klicken bei Type auf ….
Im folgenden Dialog den Reiter Tree auswählen und im oberen Feld *datatypeC
eingeben. Es wird der DatatypeC aus der XÖV-Bibliothek angezeigt. Diesen auswählen und auf OK klicken (oder einfach die Return-Taste drücken).
Mit der gleichen Vorgehensweise und dem gleichen Datentyp art
, modul
und termin
hinzufügen:
Nun ist die Erstellung des ersten Datentyps abgeschlossen. Es wird nun eine zweite Klasse Trainee benötigt, die name
und email
als Attribute mit dem Datentyp datatypeC haben. Dies kann genauso wie vorher erzeugt werden, so dass das finale Klassendiagramm erhalten wird
3.4.2. Nachricht
Als nächstes wird die Nachricht definiert. Dafür muss eine Klasse mit dem Namen organisation.anmeldung.0001
hinzugefügt werden, welche als Attribut anmeldendeOrganisation
hat.
Die beiden fachlichen Datentypen werden per gerichteter Komposition in die Nachricht eingebunden indem Composite Association (Directed) in der Palette gewählt und von der Nachricht zu den fachlichen Datentypen gezogen wird.
Durch einen rechten Maustklick auf die Komposition kann mittels Filters→Show/Hide Labels die Ansicht gefiltert werden.
Dort alles bis auf die Target-Checkboxen abwählen und auf OK klicken.
Bei Properties→UML kann die Sichtbarkeit auf private
und die Ziel-Multiplizität auf 1
gesetzt werden.
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Als nächstes kann auf die gleiche Art der Trainee eingebunden werden, allerdings wird dabei die Multiplizität auf 1..*
gesetzt, da mehrere Teilnehmer (aber mindestens einer) an der Schulung Teilnehmen können.
Damit ist das Fachmodell fertig erstellt.
3.5. Konkretisierung zum XÖV-Fachmodell
Nun muss das Klassendiagramm so angepasst werden, dass es zum XÖV-Fachmodell wird. Dafür müssen wir die Klassen mit Stereotypen bezeichnen, damit ersichtlich wird, was eine Nachricht und was ein fachlicher Datentyp ist.
Als erstes wird die Nachricht ausgewählt und unter Properties→Profile auf das Pluszeichen geklickt
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Dort im linken Textfeld xsdMessage
eingeben und mit Return bestätigen. Anschlißened mit OK bestätigen.
Auf die gleiche Art bei den fachlichen Datentypen den Stereotyp xsdNamedType
wählen. Danach sollte das Klassendiagramm folgendermaßen aussehen
Nun müssen noch die Klassen in die richtigen Ordner über den Model Explorer verschoben werden. Beide Klassen repräsentieren einen fachlichen Datentypen zur Wiederverwendung im gesamten XÖV-Standard.
Nachrichten müssen in ein Package Nachrichten zusammengeführt werden (nach NDR-5, XÖV-Handbuch). Deshalb muss ein neues Package Schulungsanmeldungen
im Package Nachrichten angelegt werden. Dafür mit der rechten Maustaste auf das Package Nachrichten klicken und New Child→Package auswählen
un diesen Ordner mit dem Stereotyp xsdSchema
markieren, indem über Properties→Profile→Applied stereotypes auf das Pluszeichen geklickt wird und der Stereotyp im folgenden Dialog ausgewählt wird.
Zuletzt muss noch die Nachricht in den Ordner verschoben werden.
3.5.1. Basisdatentypen
Das Attribut art aus dem fachlichen Datentyp Schulung soll die Einschränkung besitzen, dass aus einem Text mit maximal zehn Zeichen bestehen soll. Dafür soll der XÖV-Datentyp String.Latin auf die maximale Länge von 10 beschränkt werden und ein neuer Datentyp String.Max10 dafür erstellt werden. Diese Datentypen gehören nach NDR-5 des XÖV-Handbuches in das Package Basisdatentypen.
Zuerst erstellen wir dafür eine neue Klasse indem wir mit der rechten Maustaste auf das Package Basisdatentypen klicken und auf New Child→Class klicken.
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Die Klasse bekommt den Namen String.Max10
und ihre Sichtbarkeit wird auf private gesetzt.
Nun müssen wir eine Vererbung von der Basisklasse String.Latin erstellen. Dafür mit der rechten Maustaste auf die Klasse klicken, New Relationship→Generalization auswählen und dann String.Latin aus der XÖV-Bibliothek auswählen sowie auf OK klicken
Details
Im nächsten Schritt muss der Vererbung der Stereotyp xsdRestriction zugeordnet werden und dort die Einschränkung definiert werden. Dafür auf die Vererbung im Model Editor klicken und bei Properties→Profile→Applied stereotypes auf das Pluszeichen klicken, den Stereotypen xsdRestriction auswählen und auf OK klicken.
Bei der Eigenschaft maxLength kann der 10 gesetzt werden.
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Bei dem Attribut art in der Klasse Schulung muss unter Type auf … geklickt werden und im folgenden Dialog der Basisdatentyp String.Max10 ausgewählt werden, wodurch art vom Basisdatentyp String.Max10 ist.
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3.5.2. Externe Codelisten
Als nächstes sollen die Informationen über Schulungsteilnehmer*innen um das Geschlecht ergänzt werden. Dafür wird entschieden eine externe Codeliste aus dem Standard XInneres zu verwenden, die dies abdeckt.
Die Liste ist und link:http://www.xrepository.de über den Suchbegriff xinneres geschlecht
oder direkt unter https://www.xrepository.de/details/urn:xoev-de:xinneres:codeliste:geschlecht im Payrusformat bei Dokumente zur Version zu finden. Nach dem Download wird die Datei per Drag&Drop im Projektordner in Papyrus abgelegt.
Im folgenden Dialog muss dann Copy files ausgewählt und mit OK bestätigt werden.
Als nächstes nit der rechten Maustaste auf das Model klicken und New→Papyrus Model anwählen und im folgenden Dialog auf Finish klicken.
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As nächstes muss das Model mit dem XÖV-Profil verbunden werden. Dafür wird im nächsten Dialog auf Apply geklickt und im darauffolgenden auf Workspace….
Details
Nun wird XOEV-Profil.profile.uml ausgewählt und wieder mit OK bestätigt.
In den beiden folgenden Dialogen wird die Auswahl ebenfalls mit OK bestätigt.
Details
Jetzt kann die Codeliste aus dem Codelisten-Modell in die Schulungsorganisation kopiert werden. Dafür das Codelisten-Projekt auswählen und im Model Explorer mit der rechte Maustaste auf die Codeliste im Ordner Codelisten klicken und dort Copy wählen. Die kopierte Codeliste kann jetzt im Model Explorer der Schulungsorganisation unter Schulungsorganisation→Codelisten→externe Codelisten eingefügt werden und ist damit eingebunden.
Details
Im nächsten Schritt word das Codelisten-Projekt gelöscht indem mit der rechten Maustaste auf dieses geklickt wird und Delete ausgewählt wird.
Details
Nun muss das neue Attribut für das wir die Codeliste eingebunden haben noch der Trainee-Klasse hinzugefügt werden. Dafür wird das Klassendiagramm geöffnet und Property aus den Nodes in die Klasse gezogen.
Details
Als Namen wird geschlecht
gewählt und bei Properties→UML die Visibility auf private gesetzt.
Details
Über die Auswahl der drei Punkte bei Type erscheint ein Suchdialog in dem wir geschlecht
eingeben und die eingebundene Codeliste auswählen nud mit OK bestätigen. Damit ist neue Attribut erzeugt und mit der Codeliste verbunden.
Details
3.5.3. Eigene Codelisten
Im Standard Schulungsorganisation wird eine Codeliste benötigt, welche die Kursthemen einer Schulung darstellt. Da diese nicht schon (extern) existiert, muss sie neu angelegt werden. Die Codeliste soll die folgenden Einträge enthalten.
Code | Wert |
---|---|
001 | XÖV-Schulung: Einführung und Modellierungs-Modul |
002 | Modul Codelisten-Methodik |
Wie in Kapitel 8.1 des XÖV-Handbuchs beschrieben ist, müssen Codelisten als UML-Klassen modeliert und nach einer bestimmten Struktur angelegt werden.
Dafür wechseln wir nach Codelisten→eigene Codeliste, klicken mit der rechten Maustaste und wählen New Child→Package.
Details
Als Name für die eigene Codeliste wird urn:xoev-de:kosit:standard:schulungsorganisation:codeliste:kursthemen
eingeben.
Details
Nun wird die Klasse Kursthemen angelegt, indem mit der rechten Maustaste auf das Package geklickt und New Child→Class ausgewählt wird.
Details
Anschließend kann der Name Kursthemen
eineggeben werden.
Details
Dieser Klasse muss nun der Stereotyp xoevCodeliste zugewiesen werden, damit diese korrekt erkannt wird und ihr die richtigen Eigenschaften zugewiesen werden können. Dafür die Klasse auswählen, bei Properties→Profile auf das Plussymbol klicken und den Stereotyp xoevCodeliste
auswählen
Details
Jetzt müssen die Eigenschaften befüllt werden. Dafür wird die jeweilige Eigenschaft ausgewählt und mit einem Klick auf das rechte Pluszeichen diese hinzufügen bzw. die Werte direkt eintragen.
Die mögliche Werte sind nachfolgen aufgelistet.
Name | Wert |
---|---|
nameLang | Kursthemen für Schulungen |
nameKurz | Kursthemen |
nameTechnisch | kursthemen |
kennung | urn:xoev-de:kosit:standard:schulungsorganisation:codeliste:kursthemen |
beschreibung | Diese Codeliste ist für den Beispielstandard Schulungsorganisation erstellt worden. |
herausgebernameLang | Koordinierungsstelle für IT-Standards |
herausgebernameKurz | KoSIT |
Da die Codeliste neu erstellt wird, bekommt diese die Versionsnummer 1.0. Dafür muss ein neues Package mit dieser als Name angelegt. Dies geschieht über Klicken mit der rechten Maustaste auf das aktuelle Package und Auswahl von New Child→Package sowie der Eingabe des Namens 1.0
.
Details
In dem Ordner werden die Klassen, welche die Struktur der Codeliste angeben, und die Inhalte der Codeliste angelegt. Dafür wird zuerst mit der rechter Maustaste auf das Package geklickt, New Child→Class ausgewählt und der Klasse der Name 1.0
gegeben.
Details
Der Codeliste sollen die beiden Spalten Code und Beschreibung zugewiesen werden. Dafür muss mit der rechten Maustaste auf die Klasse geklickt, New Child→Property ausgewählt und als Name code
eingeben werden.
Details
Bei Properties→UML→Visibility wird noch die Sichtbarkeit auf private gesetzt.
Auf die gleiche Art kann das Attribut beschreibung
hinzugefügt werden.
Details
Nun müssen der Klasse und ihrer Attribute Stereotypen hinzugefügt werden. Dafür auf die Klasse klicken, bei Properties→Profile auf das Pluszeichen klicken und den Stereotyp xoevVersionCodeliste auswählen. Anschließend müssen die Eigenschaften befüllt werden für die die folgenden Werte benutzt werden.
Name | Wert |
---|---|
datumGueltigkeitAb | 2023-11-15 |
version | 1 |
versionXOEVHandbuch | 3.0.1 |
Jetzt muss den Attributen der Stereotyp xoevCodelistenspalte zugewiesen werden.
Die Eigenschaften bekommen wiederum die folgenden Werte.
+
Name | Wert |
---|---|
spaltennameLang | code bzw. beschreibung |
datentyp | string |
verwendung | required |
codeSpalte | true |
Anschließend müssen die Werte zu der Codeliste hinzugefügt werden. Dafür mit der rechten Maustaste auf das Paket 1.0 klicken und New Child→Instance Specification auswählen.
Details
Diese bekommt den Namen 001
als ersten Codewert zugewiesen.
Bei Properties→UML→Classifier muss anschließend auf das Plussymbol geklickt werden.
Details
Im erscheinenden Dialog kann die Kursthemen-Klasse über das Suchfeld gefunden, mit dem Pfeil nach rechts geschoben und mit OK bestätigt werden.
Nun muss ein Inhalte dem Codelistenwert hinzugefügt werden. Dafür mit der rechten Maustaste auf 001 klicken und New Child→Slot auswählen.
Details
Anschließend auf … neben Defining feature klicken, im folgenden Dialog das code-Attribut auswählen und auf OK klicken.
Details
Nach einem Klick auf das Pluszeichen bei Value klicken, LiteralString auswählen
nd bei Value den Wert 001 eingeben und mit OK bestätigen.
Details
Auf die gleiche Art kann bei beschreibung unter 001 hinzugefügt und dort der Wert XÖV-Schulung: Einführung und Modellierungs-Modul
hinzugefügt werdeb.
Der zuvor beschriebene Vorgang muss jetzt für den zweiten Eintrag wiederholt werden, sodass sich folgendes Bild ergibt:
Damit ist die eigene Codeliste mit beiden Eintragen angelegt und unser beispielhaftes XÖV-Fachmodell fertig.